Was
ist hier Absicht und was hier Innigkeit? Bevor mein Röntgenblick
einsetzt, will ich erst einmal Fühlung aufnehmen.
Wie
kann ich mich zugesellen, einflechten in dieses Tauwerk, gemacht aus
Zueinander und Auseinander, aus Anknüpfung und Ausschirrung?
Die
Künstlergruppe umKunst macht möglich, was in der Welt einen
Sammelpunkt nicht mehr zu finden scheint. Wandernde Ausstellungen von
Künstlern aus Schottland, der Schweiz und Deutschland schaffen
Zusammenhalt und streuen unter die Leute, dass Geselligkeit und
Gastlichkeit das Weltganze einen könnten.
Weil
nämlich dabei Beehren und Empfangen regeln, was gang und gäbe ist.
In einer Schau wie dieser in Angermünde suchen zum Beispiel Ruhe und
Puls, Wünschen und Wollen, Mensch und Tier, Innen und Außen
einander auf. In bester Absicht, Neuigkeiten aufzutischen, werden sie
dem Botendienst gerecht.
Hier
öffnet reichlich bemessene Lebensart ihre Räume, schafft Luft um
die Dinge des Drum und Dran. Ganz traulich und ungeniert geht es zu
zwischen Gabel und Erleuchtung, zwischen Regenschwere und Medienhaus,
zwischen Leistungsbericht und taumelnder Landschaft.
Der
Dorfteich wird den Augen der Großstadt wahlverwandt, die Tarnfarbe
der Friedenstaube geistesgleich.
Welten
verbinden – aber wo ist eigentlich deren Sammelort? Ich sehe, dass
Begegnung die Achse der Welt bildet. Diese Ausstellungsreihe „U³“
ist genau so ein Mittel-Stück.
In
den Werken der Gruppe umKunst und der Künstler aus Schottland und
der Schweiz trägt sich eine Menge Erdbeschreibung zu. Ich finde auch
ohne Zeigefinger auf den Globus, wo Zusammenfluss geschieht und
Irdisches einander offenen Auges über Grenzen hinweg antrifft.
Ines
Baumgartl, Lyrikerin
Rede
zu den U³-Ausstellungen in Angermünde, Haus Uckermark sowie
Rathaus, am 1. August 2025