Leuchtende Farben und rauer, felsartiger Ton
von Ines BaumgartlWasser, Erde, Feuer, Luft scheinen in der neuen Ausstellung „ANANA“ im Kunstspeicher der Galerie am Kietz zu brodeln und zu wirbeln, aufzusteigen und zu fallen. Sichtbar wird hier vor allem, dass die Malerin Gesine Storck und die Bildhauerin Gudrun Sailer mit ihren Werken im gegenseitigen Gespräch sind. „Wir haben schon seit Jahren einander in unseren Ausstellungen und Ateliers besucht und über unsere Kunst gesprochen“, erzählt die Malerin aus Luisenhof, „dabei war immer gleich dieses Gefühl, verstanden zu sein“. „Es ist eine Art des Verstehens, die man nicht einmal mit dem geliebten Menschen erreicht –
selten, kostbar“, ergänzt die Künstlerkollegin aus
Eberswalde.
Werke von Gudrun Sailer und Gesine Storck |
Die wallenden
Rottöne haben eine Sogwirkung, aus der scheinbaren Fläche entspringt eine
Tiefe, die sich öffnet wie ein Tor. Wer die kleine Figurengruppe davor mit
betrachtet, kann in den Reigen eintreten, den dieser schrundige, aufgeworfene
Ton mit dem großen Bild tanzt. Überhaupt ist das Auge in dieser Ausstellung
gefordert: Es ergänzt die sich lückenhaft und aufgebrochen gebärdenden
keramischen Oberflächen der Werke von Gudrun Sailer, es entdeckt, dass Indigo
nicht nur die Farbe des Regenbogens sein kann, sondern zauberhafte Schwarztöne
erzeugt. Orange leuchtet, Smaragdgrün und Blau schimmern. „Durch Gesine Storck
habe ich mich selbst mehr mit Farbe auseinandergesetzt und ich glaube, meinen
Figuren, die ich jetzt stellenweise mit Glasur und Engobe gestalte, hat das gut
getan“, bekennt Gudrun Sailer.
Die Ausstellung „ANANA“ ist noch bis zum 22. Mai zu sehen, geöffnet ist sie Di und Mi von 10 bis 16 Uhr, Do von 10 bis 18 Uhr und So von 15 bis 17 Uhr.
Foto: Ines Baumgartl
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